Mehr Geld für Ihre Arbeit – Das müssen Sie über den Mindestlohn wissen

Mehr Geld für Ihre Arbeit – Das müssen Sie über den Mindestlohn wissen

Verdienen Sie genug pro Stunde? Diese Frage stellt sich nicht nur im Freundeskreis oder in der Politik, sondern spätestens bei Gehaltsverhandlungen. Eines ist sicher: Ihr Stundenlohn sollte mindestens den aktuellen Mindestlohn von 12,41 € übersteigen. Welche Rechte Sie als Arbeitnehmer haben und wer zusätzlich vom Mindestlohn profitiert, erfahren Sie hier.

Wer hat Anspruch auf den Mindestlohn – und profitieren auch Sie davon?

Seit 2015 sorgt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland dafür, dass Arbeitnehmer ab 18 Jahren eine faire Bezahlung erhalten. Mit 12,41 € pro Stunde liegt er aktuell über dem Existenzminimum und darf nicht unterschritten werden. Er schützt besonders Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte vor Niedriglöhnen und sichert ein gerechtes Einkommen. Doch der Mindestlohn greift auch für andere:

– Befristete Arbeitsverhältnisse
– Schüler über 18 mit abgeschlossener Ausbildung
– Rentner
– Menschen mit Behinderung in Werkstätten
– Arbeitnehmer ausländischer Firmen, die nur kurzzeitig in Deutschland arbeiten

Leider gilt der Mindestlohn nicht für alle. Ausnahmen betreffen:

– Auszubildende
– Unter-18-Jährige ohne Berufsausbildung
– Selbstständige
– Langzeitarbeitslose in den ersten sechs Monaten nach Wiedereinstieg
– Praktikanten in Pflichtpraktika
– Freiwilligendienstleistende

Seit seiner Einführung steigt der Mindestlohn stetig und erreicht 2025 voraussichtlich 12,81 €. Auch Minijobber profitieren, da der Mindestlohn als Bruttolohn für sie gilt und damit auch die Verdienstgrenze jährlich ansteigt. Vollzeitbeschäftigte verdienen in jedem Fall mehr als den Mindestlohn, zahlen aber oft zu viel Steuern. Hier lässt sich Geld sparen: Erfahren Sie mehr im Steuerblog.

Arbeitgeber und Mindestlohn 

Ihr Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, Ihnen den Mindestlohn zu zahlen – doch leider kommt es immer wieder zu Verstößen. Die Überwachung liegt bei der Bundeszollverwaltung, besonders in Branchen wie Gastronomie, Hotellerie, Bau oder Logistik. Hier ist auch die genaue Dokumentation der Arbeitszeiten Pflicht. Arbeitgebern, die gegen das Mindestlohngesetz verstoßen, drohen hohe Strafen von bis zu 500.000 €. Deshalb sollten Sie genau hinsehen, wie Ihr Arbeitgeber mit dem Thema Mindestlohn umgeht. Denn einige versuchen, mit Tricks Löhne zu kürzen.

Typische Methoden sind:

– Unbezahlte Überstunden: Sie erhalten ein zu hohes Arbeitspensum und müssen unvergütet länger arbeiten.
– Bezahlung für ausgewählte Aufgaben: Barkeeper werden etwa nur für den Service am Gast bezahlt, nicht für Vor- oder Nachbereitungen.
– Abrufarbeit: Sie werden zur Arbeit bestellt, aber nur bezahlt, wenn genügend Kunden da sind.
– Pause-Trick: Pausen werden nicht vergütet, was den Arbeitstag unbezahlt verlängert.
– Zusatzkosten: Überhöhte Material- oder Essenskosten werden vom Lohn abgezogen.
– Insolvenz-Trick: Die Firma löst sich vor der letzten Lohnzahlung auf – häufig auf Baustellen ein Problem.

Gerade in den genannten Branchen treten solche Verstöße immer wieder auf. Achten Sie deshalb darauf, dass faire Löhne im Arbeitsvertrag klar festgelegt sind und regelmäßig überprüft werden.

Sollte es zu Verstößen kommen, können Sie sich jederzeit an den Betriebsrat wenden und Unterstützung einholen.

Was heißt das konkret für Sie – Ihre Rechte im Überblick

Als Arbeitnehmer steht Ihnen der Mindestlohn zu, sofern Sie zu den anspruchsberechtigten Gruppen gehören. Besonders bei der Jobsuche sollten Sie darauf achten, ob Ihr potenzieller Arbeitgeber diese Regelungen einhält. Aber auch in Ihrem aktuellen Job ist es wichtig, regelmäßig zu prüfen, ob der Mindestlohn korrekt angepasst wurde – schließlich steigt er jährlich und betrifft uns alle.

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